Pädagogische Grundlagen,
oder das, was eigentlich jeder wissen müsste …
Erwachsene können Kinder unterwerfen, wenn sie es darauf anlegen. Das geht nicht nur mit Fäusten und Knuten. Das geht auch mit Manipulation, Erpressung, Ängstigen, Verunsichern, durch Ausnutzung der Abhängigkeit des Kindes. Das geht im Gewand von „Erziehung“ und „Notwendigkeit“.
Kleine Kinder dürfen niemals das Gefühl entwickeln müssen, dass man nur dann etwas dürfe oder bekomme, wenn man der Stärkere ist, wenn man über anderen steht. Ob wir ihnen ein autoritäres oder freiheitliches Klima vorleben, ist ganz entscheidend für ihr Wohl oder Weh.
„Es ist ein großer Blödsinn, zu glauben, Misshandlungen gebe es nur in der Unterschicht.“ (Elisabeth Trube-Becker)
„Diese Eltern aus den Villenvierteln treten weniger in Erscheinung, weil sie nicht so stark im Fokus der Jugendämter stehen und sich besser zu wehren wissen.“ (Elisabeth Trube-Becker)
Obwohl Kindesmisshandlung ein viel größeres Problem als falsche Beschuldigungen darstellt, sind beschuldigte Erwachsene viel besser vor Verleumdung geschützt als Kinder vor Misshandlung.
Wenn wir nicht wollen, dass Kinder von ihren besorgten Eltern zu ständiger Leistung angetrieben und dabei geängstigt und überfordert werden, sollten wir das Konkurrenz- und Selektionsprinzip aus den Schulen entfernen, insbesondere vor der Mittelstufe.
„Du bist selbst Schuld!“ – das wurde vielen von klein auf eingeredet. Wenn etwas schief lief. Wenn sie überfordert waren. Wenn sie bestraft wurden.
Deswegen fühlen sich viele noch als Erwachsene an allem selbst Schuld – und wenn ihnen noch so übel mitgespielt wird.