Über den Umgang mit den Opfern von narzisstischem Missbrauch

Twitterfund – Danke Hannes Imwald

Im Umgang mit Betroffenen, zumal als neue Partner, sollten wir öfter mal zurückstecken. Sie sind traumatisiert. Haben seelisch und vlt körperlich Schlimmes erlebt. Sie können nicht mehr vertrauen. Das muss uns bewusst sein.

Niemand sagt, dass es leicht ist. Vieles ist schwer. Aber für Betroffene noch viel mehr. Die stehen jetzt im Vordergrund. Weil ihre Traumata heilen sollen.

Nimm das alles ernst, aber nicht zu persönlich. Am besten sei geduldig. Bleib gelassen. Aber bloß nicht selbstgefällig. Du bist nicht überlegen. Hast nur nicht diese Traumata. Überheblichkeit hatten sie schon. Zur Genüge.

Sie waren permanent bedroht. Mussten Schutzmechanismen entwickeln. Die ununterbrochen aktiv sein mussten. Sonst wären sie untergegangen. Jetzt sind sie emotional »verbogen«. Das kann niemand einfach geradebiegen. Braucht Zeit.

Du wirst oft verletzt sein. Weil ihre Schutzmechanismen scharf eingestellt sind. Sei nicht wehleidig. Mach dich schlau, was dahinter steckt. Nimm dich nicht so wichtig. Sonst leidest du unnötig und verletzt sie aufs Neue.

Sie brauchen deine Stärke. Aber genau die fürchten sie auch. Weil Stärke anderer hieß, dass sie selber schwach gemacht wurden. Im Alltag paradox. Manchmal ausweglos. Bleib stark, aber spiel es nicht aus. Du bist nicht überlegen.

Wenn du humorvoll bist, sei vorsichtig. Wenn du gerne Scherze machst, gib acht. Es wurde nie MIT ihnen gelacht. Immer nur ÜBER SIE. Immer bösartig. Das ist tief eingegraben. Scherze empfinden sie leicht als gegen sie gerichtet.

Sie werden verletzt, auch wenn du die besten Absichten hattest. Sie unterstellen dir Dinge, die du nie im Sinn hattest. Weil früher alles gegen sie verwendet wurde. Das hat nichts mit dir zu tun. Aber nur du kannst darauf achten.

Streit wird leicht desaströs. Entweder drehen sie maximal auf. Oder sie knicken ein, geben sofort nach. Es gab nur diese 2 Möglichkeiten für sie. Kompromisse, Zusammenraufen waren nicht möglich.

Ist dir das alles zu kompliziert, dann lass es. Aber gleich, nicht erst später. Traumafolgen sind durch nichts zu vermeiden. Eine neue Enttäuschung, gar ein neues Trauma verkraften sie nicht. Sie haben Besseres verdient.

Wenn ihr Selbstvertrauen wächst, werden sie stärker. Müssen Verschiedenes wieder neu lernen. Erproben Möglichkeiten, sich zu behaupten. Das schießt auch mal übers Ziel hinaus. Wieder: Beib geduldig. Nicht wehleidig.